Nicht erst seit dem Start des Dokumentarfilms «Slay!», der die rücksichtslose Ausbeutung von Tieren für die Modeindustrie unter die Lupe nimmt, erntet die Branche erhebliche Kritik. Das Wissen um schlechte Arbeitsbedingungen in Niedriglohnländern, hohe Treibhausgasemissionen während der Produktion und schwerwiegende Verstösse gegen den Tierschutz, wie Mulesing (Entfernen von Hautlappen am Po von Schafen ohne jegliche Betäubung), Lebendrupf oder Pelztierzucht haben die Unzulänglichkeiten der Branche in den Vordergrund gerückt.
Trotz dieser erschreckenden Fakten sind sich viele Modeunternehmen der zahlreichen negativen Auswirkungen von Textilien tierischen Ursprungs nicht bewusst. Andere halten weiterhin an dem Mythos fest, die Materialien seien lediglich ein Nebenprodukt der Fleisch- und Milchindustrie. «Die Vorstellung, dass tierische Materialien lediglich ein Nebenprodukt sind, ist falsch und unterstreicht den Versuch der Modeindustrie, sich vor der Verantwortung für die Tötung von jährlich fünf Milliarden Tieren zu drücken. Mode und Lebensmittel sind systematisch miteinander verknüpft. Wolle und Co. sind nicht nur Neben-, sondern auch lukrative Hauptprodukte», sagt Julia Fischer, Campaigns Manager für Nutztiere und Ernährung bei VIER PFOTEN Schweiz.
Materialien der nächsten Generation
VIER PFOTEN appelliert deshalb an Modeunternehmen, sich öffentlich dazu zu verpflichten, die Verwendung von tierischen Materialien zu reduzieren und stattdessen auf innovative Materialien der nächsten Generation, sogenannte «Next-Gen»-Materialien, bzw. auf recycelte, tierfreie Materialien umzusteigen und in diese zu investieren. Unternehmen, die weiterhin Materialien tierischen Ursprungs verwenden sollten nur 100?Prozent zertifizierte, recycelte tierische Materialien oder tierische Materialien, die nach den bestmöglichen Tierschutzrichtlinien zertifiziert sind, verwenden. Die globale Tierschutzorganisation fordert von Textilfirmen, sinnvolle Tierschutzrichtlinien (mit) zu entwickeln, diese zu kommunizieren und auch über bestehende Zertifizierungen hinauszugehen und mit ihren Lieferanten zusammenzuarbeiten, um hohe Tierschutzstandards zu erreichen. Darüber hinaus sollten Unternehmen keine Materialien von Wildtieren verwenden, unabhängig davon, ob es sich um Tiere aus freier Wildbahn oder aus Zuchtbetrieben handelt.
Bereits über 100 Unternehmen setzen auf «Next-Gen»-Materialien und verbessern und entwickeln diese fortlaufend weiter. Die Materialien bergen keine Risiken für den Tierschutz und belasten in der Regel die Umwelt weniger. Zu den zahlreichen Modeunternehmen, die «Next-Gen»-Materialien bereits erfolgreich einsetzen, gehören neben Schweizer Firmen wie Nikin auch internationale Schwergewichte wie Stella McCartney, Adidas, Puma, Hugo Boss, H&M und viele mehr.
Tipps für Konsumentinnen und Konsumenten:
1. Nutzen Sie Secondhand und Gebrauchtes! Probieren Sie die 80:20-Regel aus: 80% Gebrauchtes und 20% Neues und Tierfreundliches.
2. Achten Sie auf tierfreie, naturbasierte oder recycelte Materialien, wie z.B. Schuhe, die aus Pilzen hergestellt werden.
3. Kaufen Sie innovative Produkte, die aus Abfällen hergestellt wurden, wie z. B. aus ausrangierten Fischernetzen oder sogar aus altem Kaffeesatz.
4. Schützen Sie Meere, Seen und Flüsse, indem Sie grundsätzlich weniger waschen, häufiger einfach einzelne Flecken auswaschen und bei Waschgängen Waschbeutel gegen Mikroplastik verwenden.
5. Erheben Sie Ihre Stimme für die Tiere!
Sprechen Sie in Ihrem Freundeskreis über das Thema und lassen Sie Ihre Lieblingsmarken wissen,
dass Sie sich mehr tierfreundliche Mode wünschen! Unterzeichnen Sie noch heute unseren
Hintergrund
Die Produktion von tierischen Materialien geht Hand in Hand mit der weltweiten Fleischproduktion, die für 16,5 Prozent der Treibhausgasemissionen verantwortlich ist. Bei der Verdauung der Tiere werden grosse Mengen an Methan ausgestossen. Die Pelztierzucht ist von Natur aus grausam, da Wildtiere in kleine Käfige gepfercht werden. Keine Initiative zur Zertifizierung des Tierschutzes für Pelztiere kann den Tieren in Pelzfarmen ein lebenswertes Leben bieten. Schafe in den Wolllieferketten werden regelmässig Verstümmelungen wie Mulesing und Kastration ohne angemessene Schmerzlinderung sowie stressigen Scherpraktiken und langen Transporten ausgesetzt. Gänse und Enten sind in den Daunenlieferketten weiterhin dem Risiko des Lebendrupfs und der Stopfmast ausgesetzt.
Zu den wichtigsten Alternativen zu tierischen Materialien, die derzeit auf dem Markt sind, gehören:
Pelzalternativen: Biobasierter Pelz, verwendet
pflanzliche und mikrobielle Fermentation, Hanf oder mittels Fermentation gewonnene
Proteinstapelfasern. Wollalternativen: Holzzellulose,?regenerierte Zellulose, biobasierte regenerative
Fasern aus Abfällen aus Kokos und Hanf, Mikrobielle Cellulose aus Calotropis-Arten und
regenerierter Bio-Baumwolle. Daunenalternativen: Kapokfasern, Mittels Fermentation gewonnene
Proteinstapelfasern, regenerierte Fasern aus recycelten Stoffen. Die komplette Liste an Alternativen
zu tierischen Materialien finden Sie in der
VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Grosskatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemässer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen.
Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Grossbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen. In der Schweiz ist die Tierschutzstiftung ein Kooperationspartner vom Arosa Bärenland, dem ersten Bärenschutzzentrum, welches geretteten Bären aus schlechten Haltungsbedingungen ein artgemässes Zuhause gibt.
VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz (Firmenporträt) | |
Artikel 'VIER PFOTEN - Neuer Bericht deckt auf: So sehr schadet die Modeindustrie Tieren...' auf Swiss-Press.com |
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