Die Labelstatistik 2022 des Schweizer Tierschutz STS zeigt: In der Schweiz wurden im letzten Jahr in den Hauptkategorien der Nutztierhaltung (Rind, Kalb, Poulet, Lamm) mit 86.5 Millionen Tiere deutlich mehr Tiere geschlachtet als 2020 (83.1 Mio.). Der Anteil von Labeltieren aus tierfreundlicher Haltung ist allerdings von 12.2 auf 12.0 Prozent zurückgegangen. "Die negative Entwicklung beim Labelfleisch ist für den STS alarmierend", sagt Dr. Stefan Flückiger, Geschäftsführer Agrarpolitik beim Schweizer Tierschutz STS, "zumal der Pro-Kopf-Verbrauch von Fleisch insgesamt um knapp zwei Prozent gestiegen ist". Die veränderte Konsumsituation im vergangenen Pandemie-Jahr erzeugte für den nachhaltigen Konsum zwar verschiedene Wachstumsimpulse. Trends wie bio, regional, fair und nachhaltig wurden beflügelt. Die grosse Ausnahme waren jedoch Tierwohlprodukte, also Labelfleisch inklusive Bio-Qualität, die Teil des nachhaltigen Konsums sind. Offensichtlich hinterlässt die sich öffnende Preisschere im Detailhandel zwischen konventionellen und Label-/Bioprodukten - deren Preise bis zu doppelt so hoch sind - beim Absatz von Tierwohlprodukten ihre Wirkung. Das wirkt sich negativ auf die Tierhalter und die Tiere aus.
Problematische Mastpouletproduktion
Ein spezielles Sorgenkind bleibt der Pouletbereich. Die tierfreundliche Mastpouletproduktion liegt deutlich unter 10 Prozent und ging im letzten Jahr auf 8.1 Prozent zurück. Die Haltung von über 73 Millionen Tieren in konventionellen Ställen beurteilt der STS als nicht tiergerecht. Die tierfreundliche Mastpouletproduktion mit Auslauf und Weidehaltung ist dringend zu fördern.
Hoher Anteil an Bio- und Freilandeiern
Der Absatz von Labelmilch inklusive Bio-Qualität hat sich 2021 erfreulicherweise fast verdoppelt. Der Anteil der Milchkühe, die unter diesen Labels mit deutlichem Tierwohl-Mehrwert gehalten werden, ist zwar immer noch relativ tief, stieg aber im letzten Jahr mit insgesamt 107 000 Tiere auf 21 Prozent an. Anhaltend gross ist die Nachfrage nach Bio- und Freilandeiern. Mittlerweile ist der Anteil auf 85.5 Prozent angestiegen, davon 19.1 Prozent in Bio- Qualität. Über 85 Prozent der Legehennen in der Schweiz haben täglich Zugang zu einer Weide.
Tiergerechte Konsumlandschaft in weiter Ferne
Das gute Funktionieren der Labelmärkte wird vom STS in vielen Segmenten infrage gestellt. Zur Lösung der "Tierwohlkrise" haben sich die Fleischabnehmer im Detailhandel und die Gastronomie mehr zu engagieren und ihre Versprechen gegenüber den Konsumentinnen und Konsumenten für mehr Tierwohl konsequenter anzugehen. In der Kommunikations- und Preispolitik muss eine klare Aufwertung der Tierwohlprodukte stattfinden. Eine Agroscope-Studie hat ergeben, dass bei einem Abbau der sich immer weiter öffnenden Preisschere zwischen konventionellen und Label-/Bioprodukten enorme Wachstumspotenziale bestehen. Nachhaltigkeit ist nur zukunftsweisend, wenn sie auch tierwohlorientiert ist. "Vom Ziel einer nachhaltigen und tiergerechten Konsumlandschaft ist die Schweiz aus Sicht des STS weit entfernt", sagt Dr. Stefan Flückiger vom STS.
Mehr Informationen zur Labelstatistik:
Kampagne "Absatzoffensive Labelprodukte"
Mit der Kampagne "Absatzoffensive Labelprodukte" - für Fleisch, Eier und Milchprodukte aus inländischer, tierfreundlicher Labelproduktion - will der Schweizer Tierschutz STS die Labelbewegung voranbringen, zusammen mit den Labelorganisationen der Produzenten. Der Start war im März 2020. Auslöser war der Stillstand der Labelbewegung mit stagnierenden oder rückläufigen Marktzahlen. Die Kampagne beinhaltet Projekte in Forschung, Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit. Mit diversen Marktanalysen wird der Fleisch-, Eier- und Milchmarkt untersucht, etwa mit der jährlichen Labelstatistik. Mehrere Studien sind bei Agroscope in Auftrag gegeben worden.
Pressekontakt:
Dr. Stefan Flückiger, Ing-Agr. ETH/Executive MBA
Schweizer Tierschutz STS
Geschäftsführer Agrarpolitik
Mobile 079 621 29 84
stefan.flueckiger@tierschutz.com
1861 wurde der nationale Schweizer Tierschutz-Dachverband unter dem Namen «Schweizerischer Centralverein zum Schutz der Thiere» gegründet. 1980 wurde dieser veraltete Name in Schweizer Tierschutz STS geändert.
Heute umfasst der STS 71 Schweizer Tierschutzorganisationen und den Tierschutzverein Liechtenstein. Sein oberstes Organ ist die Delegiertenversammlung seiner Sektionen. Geleitet wird er von einem 13-köpfigen Zentralvorstand, der in neun Ressorts aufgeteilt ist: Fachbereich, Finanzen, Rechtsdienste, Politik, Kommunikation, Sektionen, Personal, International und Jugend.
Der STS ist national in allen Bereichen des Tierschutzes auf der fachlichen, politischen und gesetzgeberischen Ebene tätig. Die Sektionen des STS stellen mit ihren Tierheimen, Tierpflege- und Auffangstationen die Tierschutzbasisarbeit in allen Kantonen der Schweiz sicher.
Schweizer Tierschutz STS (Firmenporträt) | |
Artikel 'Schweizer Tierschutz STS - "Tierwohlkrise": Anteil an tierfreundlich erzeugtem L...' auf Swiss-Press.com |
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